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Die Störche sind zurück

Weißstörche am HorstEin Klappern erfüllt die Frühlingsluft, denn die Störche sind zurück.
Paarweise sitzen Weißstörche – alle Jahre wieder – hochoben auf ihren riesigen Nestern und sortieren sorgfältig neue Ästchen zwischen die alten.

So ein gemütlicher Horst wächst dadurch jedes Jahr ein Stück und kann mit der Zeit echt gewaltige Ausmaße (und ein entsprechendes Gewicht) annehmen.
Auf Hausdächern sind die Weißstörche und ihre Nester dennoch zumeist sehr willkommen – denn, so glauben die Menschen: Störche bringen Glück.
Und noch was glauben die Menschen: Störche bringen die Babys ;)
Ich selbst hab auch so einen kleinen Storchenbiss als „Beweis“ im Genick.

KlapperstorchDerzeit basteln die zurückgekehrten Storchenpaare also grad an ihren Nestern und pflegen mit laut klappernden Begrüßungsritualen ihre langjährige Paarbeziehung.
Beinahe synchron werfen sie dazu die Köpfe zurück bis auf den Rücken und klappern dabei mit den langen Schnäbeln.
Störche beim KraulenAuch gegenseitiges zartes Kraulen am Hals gehört zu einer angemessenen Beziehungspflege bevor dann in ca. einem Monat der geschlüpfte Nachwuchs die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Störche werden relativ alt (bis zu 35 Jahre) und gelten als sehr treu – sowohl, was ihre Paarbeziehung betrifft, alsauch was ihre alljährliche Rückkehr an den gleichen Horst und Brutplatz betrifft.
Soweit die frühlingshafte Idylle unter den langsam wärmer werdenden Sonnenstrahlen.

Jetzt aber ein kleiner wissenschaftlicher Fakt, um dieses vermenschlichte, frühlingshaft einlullende Beziehungsgeschmeichel etwas realitätsnäher zu betrachten:
Störche sind vor allem Horst-treu und nicht Partner/innen-treu!
Synchrones StorchenpaarIm Infoblatt (PDF) vom Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel ist von „Horstpaaren“ und nicht von Paarbeziehung die Rede. Die Storchenmännchen kommen etwas früher aus dem Süden zurück und besetzen ein Nest – vorzugsweise das vom Vorjahr, denn dessen Standort ist bekannt und es hat sich bereits bewährt. Etwas zeitver“setzt“ setzt  sich dann ein Weibchen dazu und mit viel Schnäbeln und Kraulen bildet sich das Brutpaar für das neue Jahr. Zufällig oder auch nicht, setzt sich meist das Vorjahresweibchen wieder auf das Vorjahresnest (denn auch sie kennt den bewährten Standort) und nimmt dadurch auch fürs neue Jahr neben dem Vorjahrespartner Platz.
Vom Boden aus betrachtet – also aus Menschenperspektive – schaut es natürlich so aus, als würde das gleiche Paar Jahr für Jahr „heimkehren“.
FrühlingswieseDas it schon okay so, denn schließlich wallen auch beim Menschen derzeit die Frühlingsgefühle auf – und so sieht er halt grad alles gern durch eine blassrosa Sonnenbrille ;)

Und wie siehst DU jetzt grad so die Natur?